Krawanker

Eine Erzählung von Bruno Pellandini

Ein Mann fährt aufs Land, um ein kleines Anwesen zu mieten, das er für seine Familie als Sommerhaus nutzen will. Da er den Besitzer nicht antreffen kann, beschließt er kurzerhand, im Haus auf ihn zu warten…

Das Buch

Bei der Umsetzung der Erzählung »Krawanker« von Bruno Pellandini wurden die gestalterischen Agenden erstmalig aus der Hand der Edition Krill gegeben und dem renommierten Schweizer Buchgestalter und Typografen Jost Hochuli eine Carte blanche über die Gestaltung ausgestellt.
In der so entstandenen Publikation geschieht unter anderem die Abgrenzung zwischen dem eigentlichen Inhalt und den sogenannten Paratexten (Titel, Widmung, Impressum etc.) über die Farbigkeit der ausgewählten Papiere. Darüber hinaus gelangt in diesem Buch der von Hochuli entworfene Schriftsatz »Allegra« erstmalig zur Anwendung.

Aus dem Buch

Dass ich mir nun auch über Launigg Gedanken mache, muss daran liegen, dass mir die Lektüre ausgegangen ist. Ich hätte einen ganzen Koffer Bücher mitnehmen sollen. Man weiß nicht, worauf man sich einlässt, wenn man aufs Land zieht.

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Die Leute im Dorf streiten, aber sie können nicht ohne einander. Wenn einer aufhört zu streiten, stellt er sich abseits und man gibt ihn auf. Die alte Kuschej zum Beispiel hat nicht mehr gestritten. Dann hat sie sich unter den Traktor gelegt.

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Der Giftangriff auf Blattläuse, Spinnmilben und Rosenrost bleibt den Frauen überlassen. Die Männer ziehen lärmigere Schlachten vor. In den Wald traut sich keiner.

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Die Fliege ist über Nacht ihren Verletzungen erlegen. Ich hatte sie nicht sauber erwischt, und sie war mir auf den Flur hinaus entkommen. Nun liegt sie da, hat alle Sechse von sich gestreckt. Es sind von Tag zu Tag mehr Fliegen.

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Ich wollte nichts als ein Haus auf dem Land, musste es ausgerechnet dieses sein? Der Besitz dehnt sich immer weiter aus! Ich traue mich schon gar nicht zu fragen, wem der Wald gehört.

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Krawanker

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Krawanker
Bruno Pellandini

Mit drei Radierungen von Markus Orsini-Rosenberg.
Gestaltet von Jost Hochuli.

1. Auflage 2010
52 Seiten, Schulbuchbroschur mit schwarzem Faden, zwei farbige bedruckte Vorsatzpapiere
Format 168 × 280 mm
ISBN 978-39502537-2-6
Preis: EUR 19,–

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Schriftsatz »Allegra«
entworfen und gezeichnet von Jost Hochuli, erstmalig zur Anwendung gebracht in »Krawanker«

 
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Der Autor

Bruno Pellandini, 1966 in St. Gallen geboren, studiert zunächst Geschichte und Filmwissenschaft an der Universität Zürich, leitet dann ein Programmkino, bis er 1995 nach Wien zieht, wo er heute als Schriftsteller und Dramatiker lebt.

Werke (Auswahl)

»Alles für Wenzel« (2010), Drama, Bühnenverlag Kaiser, Wien
»Herna« (2010), Text für Josef Dabernigs gleichnamigen Kurzfilm (Hörspiel)
»Koffer packen« (2010) Komödie, Bühnenverlag Kaiser, Wien
»Der Schnurrbart« (2009), Komödie (Einakter)
»Bärenjagd« (2008), Komödie, Auftragswerk für das Theater St. Gallen
»Malinovskij. Ein Rausch« (2006), Roman, Picus, Wien
»Rosa Coeli« (2003), Erzählung, für Josef Dabernigs gleichnamigen Film
»Coimbra – Eine asymptotische Erzählung« (1995), Sabon Verlag, St. Gallen

Bruno Pellandini

Bruno Pellandini
Foto: Alina Kunitsyna

 

Der Buchgestalter

Jost Hochuli, 1933 in St. Gallen geboren, wo er noch heute lebt und arbeitet. Grafiker und Typograf, Buchgestalter, Publizist, Herausgeber und während fast 30 Jahren Teilzeitlehrer für Schrift und Typografie an den Gestalterschulen in Zürich und St. Gallen.
Zahlreiche Publikationen, wovon »Das Detail in der Typografie« in acht Sprachen, »Bücher machen« in vier Sprachen übersetzt wurden.
Ausstellungen seiner Arbeiten, Vorträge und Workshops in verschiedenen Städten Europas. Träger des Gutenberg-Preises der Stadt Leipzig und des Jan-Tschichold-Preises des Eidgenössischen Departements des Innern.

Jost Hochuli

Jost Hochuli
Foto: Hanspeter Schiess

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Pressestimmen

Haus ohne Mann

»Krawanker«, die jüngste Publikation des nach Wien ausgewanderten St. Gallers Bruno Pellandini, entspinnt sich aus einer klassischen Erzählsituation. Pellandinis Ichfigur macht sich allerdings nicht mit kriminalistischem Furor, sondern eher nebenbei an die Fragen, wer Krawanker gewesen sein und womit sein Verschwinden zusammenhängen könnte. Artikel lesen…

Peter Surber, St. Galler Tagblatt (22. November 2010)

Bruno Pellandini: Krawanker – Eine Erzählung

»Ein Buch ist kein Joghurt. Es verdirbt nicht, sondern hat Bestand«, meinen die Macher der Edition Krill. Nimmt man die Neuerscheinung »Krawanker« zur Hand, merkt man schnell, was damit gemeint ist. Artikel lesen…

Eva Morocutti, The Gap (No. 113, Jänner 2011)

Ein Leben in einem Provisorium

Bruno Pellandini, der aus der Schweiz stammende, in Wien lebende Autor und Filmkurator, hat seine schillernde Erzählung in einer Gegend angelegt, deren Namen auf Kärnten schließen lassen. Markus Orsini-Rosenberg, ebendort lebend, hat dem Text ebenbürtige hermetische Radierungen beigesteuert. Und die Edition Krill, der Verlag mit dem pfiffigsten Logo aller Verlage, hat das Ganze zu einem bibliophilen Schatz geheftet. Artikel lesen…

Michael Freund, Der Standard/Album (5. März 2011)

Landleben, bibliophil

Diese Erzählung des Schweizer Autors führt ins südliche Österreich. Dort erlebt der Ich-Erzähler ein Haus, ein Dorf, dessen Bewohner. Musikalische Sprache und trockener Humor sorgen für Lesevergnügen, die bibliophile Aufmachung mit Radierungen von Markus Orsini-Rosenberg tut das Ihre.

Walter Titz, Kleine Zeitung (LesensArt, 13. März 2011)

Doppel.Gänger

Krawanker sei ein leidenschaftlicher Spaziergänger gewesen. So wurde es Karl (dem Erzähler) zugetragen. Nach dessen Verschwinden macht sich Karl auf die Suche nach dem Verschollenen… Artikel lesen…

Günther Trauhsnig, Die Brücke (119/120; August/September 2011)

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Im Buchhandel

Erhältlich ist das Buch direkt bei Edition Krill sowie im gut sortierten Buchhandel. Buchhändler wenden sich bitte direkt an uns: Kontakt

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